Mittwoch, 25. November 2020 18:10
ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Deutscher Aktienmarkt legt Verschnaufpause ein
Der deutsche Aktienmarkt hat sich nach den
klaren Vortagesgewinnen eine Auszeit gegönnt. Der Leitindex Dax
schloss am Mittwoch 0,02 Prozent tiefer bei 13 289,80
Punkten. Der MDax der 60 mittelgroßen Werte ging
prozentual unverändert bei 29 029,48 Zählern aus dem Handel.
"Von der Rekordlaune an der Wall Street wollen sich die Anleger
offensichtlich nicht anstecken lassen", bemerkte Marktanalyst Timo
Emden von Emden Research. Am Dienstag hatte der US-Leitindex Dow
Jones Industrial ein Rekordhoch markiert und erstmals
über der Marke von 30 000 Punkten geschlossen. Die Sorgen bezüglich
des Konjunkturschrecks Covid-19 gingen zwar zurück. Doch mit dem
nach wie vor dynamischen Infektionsgeschehen in der alten Welt und
den damit drohenden schärferen Restriktionen bleibe das Coronavirus
immer noch zu präsent. Der Risikoappetit dürfte somit weiterhin
überschaubar bleiben. Gleichwohl war an diesem Mittwoch zumindest
der Nebenwerte-Index SDax im Tagesverlauf auf den
höchsten Stand seiner Geschichte geklettert und stand am Ende 0,34
Prozent höher.
Papiere der Deutschen Bank und der Commerzbank
zollten ihren jüngsten Erholungsrallys Tribut und
verloren 1,3 Prozent beziehungsweise 2,9 Prozent. Zur Wochenmitte
verstärkte der aktuelle Finanzstabilitätsbericht der Europäischen
Zentralbank (EZB) den Drang zu Gewinnmitnahmen. Zwar seien die
Bilanzen der Banken im Euroraum heute solider als zur Zeit der
Finanzkrise, dennoch könnte eine Welle von Firmenpleiten und
Kreditausfällen infolge der Pandemie zur Belastung für die Branche
werden, hieß es dort.
Nach aktuellen Geschäftszahlen von Aroundtown machten
die Papiere des Gewerbeimmobilien-Spezialisten zwischenzeitliche
Verluste wett und gingen 1,4 Prozent höher aus dem Handel.
Goldman-Sachs-Analyst Jonathan Kownator bewertete die
Neunmonatsbilanz als durchwachsen. Jefferies-Analyst Thomas
Rothaeusler stellte indes den bestätigten Ausblick und die positive
Neubewertung von Immobilien in den Vordergrund.
Zudem bewegten Analystenkommentare die Kurse. Die Papiere der
Deutschen Telekom etwa stiegen nach einer
Kaufempfehlung um 1,7 Prozent. Sie überwanden dabei die Marke von 15
Euro, die sich in den vergangenen Handelstagen immer wieder als
Hürde erwiesen hatte. Analyst Jakob Bluestone von der
schweizerischen Bank Credit Suisse zeigte sich optimistischer für
das Geschäft in den USA. Aber auch bei den übrigen Aktivitäten sieht
Bluestone Potenzial für höhere Bewertungen.
Nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank zogen die Papiere von
Thyssenkrupp um rund drei Prozent auf 5,84 Euro an.
Analyst Bastian Synagowitz rief die Anleger mit "Jetzt oder nie" bei
einem Kursziel von 8,00 Euro zum Einstieg auf. Bei dem Stahl- und
Industriekonzern seien die Risiken bezüglich der
Barmittelentwicklung inzwischen wohl bekannt, ihnen stünden aber
starke positive Triebfedern wie der Portfolioumbau, die Umsetzung
des Sparprogramms und das Potenzial des Wasserelektrolyse-Geschäfts
entgegen.
Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone ging
mit plus 0,11 Prozent bei 3511,90 Punkten aus dem Handel. Der
französische Cac 40 legte noch etwas deutlicher zu,
während der britische FTSE 100 mit einem Minus von
0,64 Prozent unter Verlusten bei den schwer gewichteten
Rohstoffwerten litt. Der New Yorker Dow Jones Industrial
verzeichnete zum europäischen Handelsschluss
Abschläge in ähnlicher Größenordnung.
Der Kurs des Euro stieg. Die EZB setzte den
Referenzkurs auf 1,1890 (Dienstag: 1,1865) US-Dollar fest. Der
Dollar kostete damit 0,8410 (0,8428) Euro.
Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,58 Prozent.
Der Rentenindex Rex rückte um 0,01 Prozent auf 146,11
Punkte vor. Der Bund-Future stieg um 0,10 Prozent auf
175,31 Punkte./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0304 2020-11-25/18:10
Autor: dpa-AFX
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