Mittwoch, 25. November 2020 13:54
INDEX-MONITOR: Im Dezember bis zu acht neue Mitglieder im SDax erwartet
Im Dezember bahnen sich im SDax
zahlreiche Wechsel an. Insgesamt könnte es Index-Experten zufolge
bis zu acht Absteiger geben. Ein Austausch aber wird nur
vorgenommen, wenn es geeignete Aufstiegskandidaten gibt. Und das
sieht dieses Mal recht gut aus. Die Corona-Pandemie hat zwar die
Börsen insgesamt schwer getroffen, doch es gibt auch einige
Krisengewinner. Der Online-Handel sowie das Geschäft rund um die
Virusbekämpfung boomt und so klopfen bereits von dieser Seite her
einige Unternehmen an die Eingangspforte des Nebenwerte-Index.
Zudem werden angesichts der erwarteten Aufnahme des Ende September
an die Börse gegangenen Energieunternehmens Siemens Energy
in den MDax auch Grenke
oder die Aareal Bank als mögliche Absteiger aus dem
Index für mittelgroße Werte einen Platz im SDax erhalten. Hier läuft
ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem aktuellen Daten zufolge
Grenke das Nachsehen haben dürfte. Laut der Commerzbank würde der
Leasingsspezialist im SDax dann einen Platz unter den ersten 20 der
insgesamt 70 Unternehmen einnehmen und ein Gewicht von 1,9 Prozent
im Index haben. Entscheidend jedoch werden die Ranglisten per Ende
November sein.
Auf Basis dieser Listen wird dann die Deutsche Börse am
Donnerstagabend, 3. Dezember, das Ergebnis ihrer außerordentlichen
Überprüfung der Indizes bekannt geben. Etwaige Wechsel werden rund
zweieinhalb Wochen später, zum Montag, 21. Dezember, vorgenommen.
Wer gehen muss und wer aufgenommen wird, das entscheidet der
Marktbetreiber noch bis zum Sommer nächsten Jahres anhand zweier
Kriterien: Den am Streubesitz gemessenen Börsenwert der Unternehmen
und den Börsenumsatz. Während sogenannter außerordentlicher
Überprüfungen ("Fast Exit" und "Fast Entry") gelten für Unternehmen,
die bereits in einem Index sind, weniger strenge Regeln als zu
regulären Überprüfungen. Index-Neulinge haben es zugleich schwerer.
Sowohl die Analysten der Commerzbank als auch ein weiterer
Index-Experte rechnen zur anstehenden Überprüfung mit der Aufnahme
des Online-Brokers Flatex und des Börsenneulings und
Rüstungselektronikherstellers Hensoldt in den SDax.
Zudem dürften als Corona-Krisengewinner die beiden
Online-Möbelhändler Home24 und Westwing
ihr Stelldichein geben sowie möglicherweise auch
Va-Q-Tec , ein Anbieter von Thermoboxen, die unter
anderem in der globalen Corona-Impfstofflogistik benötigt werden.
Auch der Biodieselhersteller Verbio sowie der
altbekannte Autozulieferer ElringKlinger haben
Aufnahmechancen.
Grund dafür ist, dass eine ganze Reihe von SDax-Unternehmen die
Verbleibe-Kriterien nicht mehr erfüllt. Zu diesen zählen zuvorderst
der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus und der
Autozulieferer Leoni , bei denen der Börsenwert nicht
mehr ausreichen dürfte. Am nötigen Börsenumsatz mangelt es darüber
hinaus dem Finanzdienstleister Wüstenrot & Württembergische
, dem Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori ,
dem UV-Technologiespezialisten Dr. Hönle und dem
IT-Dienstleister Secunet .
Auf der Kippe steht zudem, ob die Deutsche Beteiligungs AG
, Koenig & Bauer und der
Autowaschanlagen-Hersteller Washtec den Klassenerhalt
schaffen.
Wichtig sind Änderungen in den Indizes der Dax-Familie (Dax, MDax,
SDax und TecDax ) vor allem für Fonds, die diese
Indizes real nachbilden. Dort muss dann entsprechend umgeschichtet
werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann./ck/la/stk
ISIN DE000A161N30 DE0009653386 DE000A14KEB5 DE000FTG1111 DE000HAG0005
AXC0197 2020-11-25/13:54
Autor: dpa-AFX
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