Mittwoch, 25. November 2020 11:58
Aktien Frankfurt: Anleger lassen Vorsicht walten
Nach den klaren Vortagesgewinnen hat der
deutsche Aktienmarkt am Mittwoch eine Atempause eingelegt. Der Dax
notierte gegen Mittag 0,30 Prozent tiefer bei 13
252,46 Punkten. Der MDax der 60 mittelgroßen Werte
sank um 0,22 Prozent auf 28 965,27 Zähler. Für den EuroStoxx 50
ging es um rund 0,3 Prozent abwärts.
"Die Investoren positionieren sich heute wieder einmal ganz klar in
defensiven Branchen. Pharma, Versorger und Telekommunikation stehen
ganz oben auf der Kaufliste. Zyklische Unternehmen aus den Chemie
und Automotivsektor leiden unter Gewinnmitnahmen. Ein altbekanntes
Bild, welches weitere nachhaltige Kursgewinne im Gesamtmarkt derzeit
unterbindet", erklärte Comdirect-Marktexperte Andreas Lipkow.
Papiere der Deutschen Bank und der Commerzbank
zollten ihren jüngsten Erholungsrallys Tribut und
verloren 2,0 Prozent beziehungsweise 3,4 Prozent. Nach
Monatsgewinnen von 23 und über 36 Prozent verstärkte der aktuelle
Finanzstabilitätsbericht der Europäischen Zentralbank (EZB) den
Drang zu Gewinnmitnahmen. Zwar seien die Bilanzen der Banken im
Euroraum heute solider als zur Zeit der Finanzkrise, dennoch könnte
eine Welle von Firmenpleiten und Kreditausfällen infolge der
Pandemie zur Belastung für die Branche werden.
Nach aktuellen Geschäftszahlen von Aroundtown büßten
die Papiere des Gewerbeimmobilien-Spezialisten mehr als 3 Prozent
ein. Goldman-Sachs-Analyst Jonathan Kownator bewertete die
Neunmonatsbilanz als durchwachsen. Jefferies-Analyst Thomas
Rothaeusler stellte indes den bestätigten Ausblick und die positive
Neubewertung von Immobilien in den Vordergrund.
Die Aktien der Deutschen Telekom legten nach einer
Kaufempfehlung um 1,4 Prozent zu. Sie überwanden dabei die Marke von
15 Euro, die sich in den vergangenen Handelstagen immer wieder als
Hürde erwiesen hatte. Zuvor hatte die Schweizer Bank Credit Suisse
die T-Aktie auf "Outperform" hochgestuft und das Kursziel auf 20
Euro angehoben. Analyst Jakob Bluestone zeigte sich optimistischer
für das Geschäft in den USA. Aber auch bei den übrigen Aktivitäten
sieht er Potenzial für höhere Bewertungen.
Nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank stiegen die Papiere von
Thyssenkrupp an der MDax-Spitze um 4,4 Prozent. Analyst Bastian
Synagowitz rief die Anleger mit "Jetzt oder nie" bei einem Kursziel
von 8 Euro zum Einstieg auf. Die Risiken des Industriekonzerns
seinen inzwischen wohl bekannt, ihnen stünden aber starke positive
Triebfedern entgegen./edh/mis
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0155 2020-11-25/11:58
Autor: dpa-AFX
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