Mittwoch, 25. November 2020 11:45
Aktien Europa: Rally ermüdet - Anleger nehmen Gewinne mit
Die Aufwärtsbewegung an Europas Börsen ist
zur Wochenmitte erlahmt. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50
gab am Vormittag um 0,2 Prozent auf 3502 Zähler nach.
Am Donnerstag wird an der Wall Street wegen des Feiertags
Thanksgiving nicht gehandelt, den internationalen Märkten könnten
also die entscheidenden Impulse von den US-Börsen fehlen.
Analyst Stephen Innes vom Handelshaus Axi sprach von einer müde
werdenden Rally. Anleger strichen nach den zuletzt hohen
Kursanstiegen Gewinne ein, zumal erste Investoren mit Blick auf
Thanksgiving und das darauf folgende lange Wochenende für viele
US-Marktteilnehmer ihre Aktienpositionen schließen könnten. "Das
zeigt wie weit und rasch sich der Markt nach oben bewegt hat", so
Innes.
Der EuroStoxx 50 hatte am Vortag erstmals seit Ende Februar wieder
über der Marke von 3500 Punkten geschlossen. Seit Jahresbeginn steht
trotz der starken Erholung seit März gegenwärtig noch immer ein
Minus von 6,5 Prozent zu Buche.
In Paris trat der Leitindex Cac 40 am Vormittag mit
5560 Punkten auf der Stelle. Der britische FTSE 100
gab um 0,3 Prozent auf 6410 Zähler nach.
Anleger verabschiedeten sich von den Sektoren Automobilbau
und Banken , die beiden in den
zurückliegenden Wochen kräftig geklettert waren. Die Europäische
Zentralbank rechnet damit, dass die Geldhäuser mehr Geld für
Kreditrisiken vorhalten müssen. Auch das ließ Anleger vorsichtiger
agieren, der Bankensektor verlor 1,5 Prozent. Papiere von ING
und Santander zählten denn auch zu den
größten Verlierern im EuroStoxx 50. Lloyds Banking
büßten gar 4,6 Prozent ein.
Besser hielten sich defensive Sektoren wie Versorger ,
Telekommunikation und Gesundheit , sie
verbuchten Aufschläge von jeweils rund einem halben Prozent.
In London stiegen Aktien des Spirituosenherstellers Diageo
um 2 Prozent. Das Unternehmen sei gut positioniert
für eine durchgreifende Erholung, hieß es von der Bank Credit
Suisse, die zum Kauf der Aktien riet. Papiere von Air Liquide
verloren in Paris 1,3 Prozent, nachdem die
Investmentbank HSBC die Kaufempfehlung gestrichen hatte./bek/mis
ISIN EU0009658145 EU0009658160 EU0009658202
AXC0150 2020-11-25/11:45
Autor: dpa-AFX
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